Blinddarmentzündung beim Kind: Schonende OP möglich

Die Bezeichnung Blinddarmentzündung ist medizinisch falsch. Was sich tatsächlich bei der umgangssprachlich Blinddarmentzündung genannten Erkrankung infiziert, ist der Wurmfortsatz (Appendix), der anatomisch an den Blinddarm anschließt. Das Bild rechts zeigt eine mikroskopische Aufnahme einer akuten Appendizitis. 

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An einer Appendizitis erkranken Kinder meist zwischen dem neunten und dem vierzehnten Lebensjahr.

Die Infektion wird entweder durch einen eindringenden Fremdkörper oder, was häufiger vorkommt, durch Abknicken ausgelöst. Auch ein Darminfekt kann Ursache der Entzündung sein. Kinder erkranken meist zwischen dem neunten und vierzehnten Lebensjahr. Vor Einführung operativer Verfahren Ende des 19. Jahrhunderts bedeutete die auch Seitenkrankheit genannte Appendizitis ein sicheres Todesurteil für den Patienten, heute ist eine Operation des entzündeten Wurmfortsatzes reine Routine. Allerdings sollte bei Verdacht auf eine Blinddarmentzündung sofort der Arzt aufgesucht werden, der in der Regel die Einweisung in ein Krankenhaus veranlassen wird. Die Erkrankung kann im schlimmsten Fall bis zum Durchbruch der Darmwand führen und eine gefährliche Vereiterung des Bauchraums auslösen.